Engagiert, flexibel, kunstbegeistert

Ein- bis zweimal pro Jahr ist die sogenannte Wandelhalle des Bundesverwaltungsgerichts künstlerisch geschmückt. Die Künstlerinnen und Künstler, die ihre Werke präsentieren, werden jeweils von den Mitgliedern der Kunstkommission ausgewählt – auf Vorschlag der Mitarbeitenden. «So wird das Personal in die Ausstellungsgestaltung einbezogen, und der Austausch am Gericht wird gefördert», sagt die Leiterin der Kunstkommission, Sandrine Kuster. Sie ist mit einer Weiterbildung im Kulturmanagement und Erfahrung in einem Kunstbetrieb bestens qualifiziert für diese Aufgabe, liebäugelte früher selbst mit einer Kunstkarriere: «Weil ich als Kind sehr gerne gezeichnet habe, wollte ich Künstlerin werden», sagt die Leiterin Stab/Assistenzen im Team der Generalsekretärin.
Auch wenn es nicht dazu kam – Sandrine Kuster liess sich zur Sekundarlehrerin ausbilden und hängte nach eineinhalbjähriger Lehrtätigkeit noch ein Studium in Betriebsökonomie an –, hat ihr Interesse für Kunst und Kultur seither nie nachgelassen. «Privat lebe ich es vor allem beim Einrichten und Dekorieren unseres Hauses aus», erzählt die 56-Jährige, die mit ihrem Partner und dem gemeinsamen Sohn in der Nähe von St. Gallen lebt. Ans Bundesverwaltungsgericht kam sie vor acht Jahren, nachdem sie zuvor 14 Jahre für die Olma-Messen gearbeitet hatte. Seither leitet sie im Generalsekretariat den Bereich Stab/Assistenzen, zu dem auch der Sprachdienst gehört. Ihr Team umfasst Esther Schönenberger, Fabiana Castellino, Nadja Pujatti, Isabelle Pap, Dorothée Ecklin und Birgit Koch. Sandrine Kuster ist voll des Lobes für sie: «Wir sind eine eingespielte Truppe und können uns auch in hektischen Situationen aufeinander verlassen.»
«Weil ich als Kind sehr gerne gezeichnet habe, wollte ich Künstlerin werden»
Sandrine Kuster
Zweisprachige Führungsunterstützung
Überhaupt gefällt ihr die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Generalsekretariat und Gerichtsleitung sehr gut. Direkt der Generalsekretärin unterstellt, leistet sie viel Führungsunterstützung; unter anderem führt sie das Protokoll an den Sitzungen der Verwaltungskommission. «Dadurch erhalte ich alle nötigen Informationen, um meine Arbeit so gut wie möglich zu erledigen.» Ihre Zweisprachigkeit kommt ihr dabei ebenso zugute wie ihre jüngste, 2022 abgeschlossene Weiterbildung: ein CAS in Organisationsentwicklung und Change Leadership. Dass das Gerichtspräsidium und damit die Schwerpunkte regelmässig wechseln, empfindet sie als ebenso abwechslungsreich wie herausfordernd: «Wir müssen sehr flexibel bleiben.» Zudem würden viele Themen von aussen – etwa von der parlamentarischen Aufsicht – vorgegeben. «Das ist spannend, wirbelt aber unsere Tages- und Wochenplanung immer wieder durcheinander.» Wenn es allzu hektisch werde, besinne sie sich auf ihre Maxime, «stets das zu tun, was dem Gericht dient».
Diesen Grundsatz beherzigt Sandrine Kuster auch in ihrem Engagement in der Kunstkommission. Dieser gehören nebst ihr Bernhard Fasel, Maurizio Greppi, Susanne Gugler, Daniela Schreiber und Roland Rügge an. Für die Organisation der Ausstellungen arbeitet sie mit einer spezialisierten Agentur zusammen. «Einerseits verringert das unseren Aufwand und die Kosten, andererseits bringt es externe Impulse, die für mehr Abwechslung in der Ausstellungsplanung sorgen.» Sie freut sich, dass einige der Künstlerinnen und Künstler, die in der Vergangenheit am BVGer ausgestellt haben, zwischenzeitlich international erfolgreich sind: etwa Tobias Gutmann mit dem Face-o-mat, Simon Berger mit seiner Glaskunst und Piet Baumgartner mit der Video-Hommage an Pippilotti Rist. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Kunstkommission? «Wir arbeiten super zusammen und bemühen uns, möglichst Unterschiedliches auszustellen.»
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Zwischen Beruf und Sport
Mauro Stingelin ist ein Teamplayer. Das zeigt er am Gericht als Teil von BESI, aber auch als Unihockey-Spieler von Waldkirch St. Gallen. Mit dem Schläger in der Hand bezeichnet sich der 24-jährige Bündner als «Chrampfer und Leader».
Begeistert von Recht und Golf
Anne-Sophie Viscolo, Hochschulpraktikantin der Abteilung I, ist Golfspielerin auf schweizerischem und europäischem Niveau. Die Kompetenzen, die sie im Sport erworben hat, sind ihr auf dem Weg zum Anwaltspatent nützlich.