Von Lausanne via Migrationsrecht ans Bundesverwaltungsgericht
Aufgewachsen ist Dominique Tran in Lausanne in einem multikulturellen Umfeld, das ihren Blick auf die Welt geprägt hat. Mit Eltern aus Vietnam, die in die Schweiz eingewandert sind, hat sie die komplexe Realität der Integration früh kennen gelernt und ebenso die administrativen Hürden, mit denen viele Einwandererfamilien konfrontiert sind. Solche Familiengeschichten, die teils von Unverständnis und Vorurteilen geprägt waren, weckten schon früh ihr Interesse an Rechtsfragen, insbesondere am Migrationsrecht.
So studierte sie Recht an der Universität Freiburg, weil sie hier ein attraktives, anregendes zweisprachiges Umfeld fand. Sehr schnell ergab sich eine Leidenschaft für öffentlich-rechtliche Themen, konkret Ausländerrecht und Menschenrechte, weil sie Fragen behandeln, die sie seit jeher bewegen: Gerechtigkeit, Fairness und Anerkennung der Lebensgeschichten.
Nahtloses Engagement: von der Dissertation in die Praxis
Nach dem Rechtsdiplom begann Dominique Tran neben ihrer Arbeit als Gerichtsschreiberin eine Dissertation über Migrations- und Menschenrechtsfragen. Mit dieser Forschungsarbeit kann sie theoretisches Wissen mit ganz konkreten Fragestellungen verknüpfen. Namentlich will sie den Integrationsbegriff beleuchten sowie die Erfüllung der Anforderungen, die sich für Ausländerinnen und Ausländer daraus ergeben, wenn sie einen Aufenthaltstitel oder die Einbürgerung anstreben.
Der Weg von ihrer Forschung zur Bewerbung am Bundesverwaltungsgericht (BVGer) – genauer: an der auf Ausländer- und Bürgerrecht spezialisierten Abteilung VI – war für sie die Anstellung als Gerichtsschreiberin ein logischer Schritt: «Als Gerichtsschreiberin kann ich die Präzision des Rechts auf die menschliche Realität anwenden und so zur Rechtsprechung beitragen, die sich ständig weiterentwickelt.»
«Als Gerichtsschreiberin kann ich die Präzision des Rechts auf die menschliche Realität anwenden und so zur Rechtsprechung beitragen, die sich ständig weiterentwickelt»
Dominique Tran, Greffière
Gleichgewicht zwischen Beruf und Wohlbefinden
Ihren Alltag an der Abteilung VI beschreibt Dominique als anregend und anspruchsvoll zugleich. Zwar sind die Dossiers, die sie bearbeitet, bisweilen belastend, doch schätzt sie die intellektuelle Vielfalt ihrer Arbeit und die Möglichkeit, eine ganz konkrete Wirkung zu erzielen. Positiv erwähnt sie auch die Qualität der Fachgespräche am BVGer, wobei sie das Schweizerdeutsch als grosse Herausforderung anerkennt, der sie sich mit Humor, Ausdauer und regelmässigen Sprachkursen stellt.
Für ihre Arbeit hat sie sich in Sankt Gallen niedergelassen, pflegt aber ihre Verbindung mit der Romandie, wo ihre Angehörigen leben. Regelmässig gewährt sie sich Auszeiten in Lausanne, lernt aber auch die Besonderheiten des Lebens in der Deutschschweiz immer besser kennen. Um die Work-Life-Balance im Lot zu halten, investiert sie sich in ihre Hobbys: Tanzen (insbesondere Salsa und Bachata), das seit Jahren dazugehört, aber auch Pilates Reformer, das sie seit Kurzem praktiziert.
Und wenn sie nicht tanzt, zieht sie sich in die Küche zurück. Hier folgt sie ganz dem Lustprinzip, bäckt am liebsten Süssigkeiten und geniesst diese Momente der Kreativität und Entspannung. Wohl ihre Art, um die Ansprüche des Rechts mit ganz einfachen Dingen zu versüssen.
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